Logo der Universität Wien

Back to Resarch Grant

Wissenschaftlerinnen-Förderprogramm "Back to Rearch Grant"


Im Auftrag des Rektorats schreibt die Abteilung Frauenförderung und Gleichstellung für das Jahr 2015 sieben Stipendien für Postdoktorandinnen
der unten genannten Fakultäten aus.
Nach dem Pilotdurchgang an sechs naturwissenschaftlichen Fakultäten
im Jahr 2013 , wurde das Stipendium nun auf all jene Fakultäten ausgeweitet, die auf Ebene der Postdoc -Assistentinnen die im Bundes-Gleichbehandlungsgesetz (B-GlBG) vorgeschriebene Frauenquote von 50% nicht erfüllen.


Zielgruppe:
Postdoktorandinnen der unten genannten Fachbereiche, die innerhalb der letzen 5 Jahre ihre wissenschaftliche Tätigkeit aufgrund von Pflege- und/oder Betreuungsaufgaben im Familienumfeld reduziert bzw. unterbrochen haben.


Unter Erfüllung erstgenannter Voraussetzung kommen in Frage:

  • Wissenschafterinnen ohne längerfristigen Arbeitsvertrag, d.h.: Projektmitarbeiterinnen bzw. Postdocs , deren Arbeitsvertrag mit der Universität Wien spätestens im November 2015 ausläuft.
  • Wissenschafterinnen, die (z.B. familienbedingt) aus dem Ausland nach Wien kommen und eineWiederaufnahme/Fortsetzung der Forschungstätigkeit anstreben.


Fakultäten:


- Katholisch
- Theologische Fakultät
- Evangelisch
- Theologische Fakultät
- Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
- Fakultät für Informatik
- Historisch -Kulturwissenschaftliche Fakultät
- Fakultät für Sozialwissenschaften
- Fakultät für Mathematik
- Fakultät für Physik
- Fakultät für Chemie
- Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
- Fakultät für Lebenswissenschaft
- Zentrum für Sportwissenschaften und Universitätssport


Zielsetzung:
Das Stipendium unterstützt Wissenschafterinnen beim Verfassen von Forschungsanträgen, die der eigenen Karriereentwicklung dienen und/oder beim Verfassen/Fertigstellen von Publikationen.

 

Bewerbungs-und Auswahlverfahren:

  • Wissenschaftlicher Lebenslauf (max.3 Seiten+ Publikationsliste)
  • Motivationsschreiben
  • Arbeitsplan (im Hinblick auf die Zielsetzung des Stipendiums)

Bewerbungen sind bis spätestens 31. Oktober 2014 in deutscher oder englischer Sprache in elektronischer Fassung (bevorzugt als pdf) an femail@univie.ac.at zu senden.
Die Auswahl der Stipendiatinnen erfolgt durch ein fakultätsspezifisches
Auswahlkomitee.


Dauer und Dotierung:


Das Stipendium kann ab Jänner 2015 bis spätestens Dezember 2015 angetreten werden. DerAntrittszeitpunkt wird individuell vereinbart.
Die Laufzeit des Stipendiums beträgt mindestens 6, maximal 12 Monate (auch über die Kalenderjahrgrenze hinweg).

Ausschreibung:
Wissenschafterinnen -Förderprogramm “Back to Research Grant”
Die Höhe des Stipendiums beträgt 20.000 Euro exklusive Dienstgeberbeiträge
im Rahmen eines freien Dienstvertrags bei flexibler Arbeitszeitgestaltung.1

Zusätzlich werden Mittel für einen 2-stündigen Lehrauftrag während des oder
im Anschluss an das Stipendium(s) zur Verfügung gestellt.2


Für Auskünfte steht Ihnen Mag. a Kerstin Tiefenbacher, Abteilung Gleichstellung
und Diversität, gerne zur Verfügung (kerstin.tiefenbacher@univie.at.at, T: 01-
4277-18433).


1 Durch den freien Dienstvertrag wird kein Beschäftigungsverhältnis zur Universität Wien begründet. Die Auszahlungsmodalitäten lassen sich allfälligen Karenzgeldregelungen anpassen. Für detailliertere Informationen zum freien Dienstvertrag siehe: personalwesen.univie.ac.at/themen-a-z/freie-dienstvertraege-werkvertraege/freie-dienstnehmerinnen/
2 Da die Lehre im Rahmen von Drittmittel-Projekten selten vorgesehen ist, können Projektmitarbeiterinnen vor dem Problem stehen, die für eine Habilitation bzw. Berufung notwendige Lehrerfahrung nicht vorweisen zu können.

 

 

 

"Back to Rearch Grant" program for femal researchers

On behalf of the Office of the Rectorate, the Center for Gender Equality is announcing seven grants for post-doctoral researchers for the year 2015
in the faculties listed below.
After the pilot run in six natural science faculties in 2013, the grant has now been extended to all faculties that do not meet the women’s quota of 50% stipulated in the Federal Gender Equality Act (B-GIBG) at the post doc assistant level.


Target group

  • Post-doctoral researchers in the fields listed below who reduced or interrupted their academic research in the past 5 years in order to provide care and/or support for families member(s)..
  • Upon meeting the first requirement, the following are eligible:
    • Female researchers without a long-term contract, i.e.: Female project assistants or postdocs whose contract with the University of Vienna expires in Vovember 2015 at the latest.
    • Female researchers who (e.g. for familial reasons) came to Vienna from abroad and are looking to restart/continue research.

Faculties/ faculty clusters

    • Faculty of Catholic Theology
    • Faculty of Protestant Theology
    • Faculty of Business, Economics and Statistics
    • Faculty of Computer Science
    • Faculty of Historic and Cultural Sciences
    • Faculty of Social Sciences
    • Faculty of Mathematics
    • Faculty of Physics
    • Faculty of Chemistry
    • Faculty of Earth Sciences, Geography and Astronomy
    • Faculty of Life Sciences
    • Centre for Sport Science and University Sports

    Objective

    The grant provides support for researchers writing applications for research projects that serve their career development and/or writing/completing publications.

    Application and selection process

    • Academic curriculum vitae (max. 3 pages + publication list)
    • Cover letter
    • Work plan (with regard to grant objectives)

    Applications are to be submitted electronically by October 31, 2014, at the latest in German or English (preferably as pdf) to femail@univie.ac.at.
    Applicants are chosen by a selection committee specific to the faculty.

    Duration and compensation:

    • lThe grant can be accepted from January 2015 until December 2015 at the latest. The starting point will be arranged individually.
    • The grant runs for a minimum of 6, maximum of 12 months (not limited to calendar year).
    • The amount of the grant is EUR 20,000 excluding employer contributions as part of a freelance contract with flexible working hours.1
    • In addition, funding for a 2-hour lectureship will be made available during or at the end of the grant.2

    Contact Kerstin Tiefenbacher, Center for Gender Equality, for any additional information (E: kerstin.tiefenbacher@univie.ac.at, T:01-4277-18433).

     


    1The freelance contract does not establish an employment relationship with the University of Vienna. The payment arrangements can be adjusted to childcare subsidy regulations where applicable. For more detailed information on freelance contracts for service see: personalwesen.univie.ac.at/themen-a-z/freie-dienstvertraege-werkvertraege/freie-dienstnehmerinnen
    2 Since teaching is rarely provided within third-party projects, project assistants may be faced with the problem that they are unable to acquire the necessary teaching experience for their habilitation or an appointment.

     

     

    Back to Rearch Grant 2012

    „Mein Teil des Puzzles“

    Die griechische Geologin Maria Papathoma‐Köhle ist „Back to Research Grantee“ 2012. Mit dieser Förderung unterstützt die Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie Wissenschafterinnen nach einer kinderbedingten Unterbrechung bei der Entwicklung eigener Forschungsvorhaben.

    Fast auf den Tag genau vor acht Jahren, im Sommer 2004, übersiedelte Maria Papathoma‐Köhle nach Österreich – gemeinsam mit ihrem Tiroler Mann Bernhard. Die Herausforderung in einem neuen Land wieder ganz von vorne anzufangen kannte die gebürtige Griechin bereits. Unmittelbar nach ihrem Geologie‐Studium an der Athener Uni entschloss sie sich einen Master in „Environmental Management“ anzuhängen und zog dafür zum ersten Mal nach England. Ein weiterer Auslandsaufenthalt folgte ein paar Jahre später, wieder ging es nach England, diesmal in die Industriestadt Coventry, um das Doktorat zu machen. Dabei wollte die Geologin nach ihrem Aufbaustudium eigentlich wieder in ihre Heimat Griechenland zurückkehren, um ihr Wissen im Umweltmanagement zu Hause einzubringen. Die schlechten Jobaussichten zwangen sie damals aber erneut zu gehen. „Da kaum jemand Griechisch spricht, habe ich immer gewusst, Sprachen zu lernen ist eine Tür ins Ausland.“, sagt Papathoma‐Köhle. Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass sie rasch Deutsch lernte und in Wien Fuß fasste.

    Neue Perspektiven. Es folgten mehrere Jahre als Postdoc‐Projektangestelle am Institut für Geografie und Regionalforschung an der Uni Wien, unterbrochen durch kurze Karenzzeiten nach den Geburten der beiden Kinder in den Jahren 2007 und 2009. Problematisch sieht die Umweltwissenschafterin die fehlenden Perspektiven im Postdoc‐Bereich. „Mein Projekt war zu Ende, ich hatte aber eigentlich viel Arbeit, sollte publizieren und neue Projektanträge schreiben. Ich bekam kurzfristige Verlängerungen, eine enorm unsichere Situation, wo man nur von Monat zu Monat planen kann.“ Im zweiten Anlauf klappte schließlich die Bewerbung für den „Back to Research Grant“ der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie, der Wissenschafterinnen in der Postdoc‐Phase ein halbes Jahr lang die Möglichkeit bietet, Forschungsergebnisse zu publizieren und Forschungsanträge auszuarbeiten. Papathoma‐Köhle hat diese Möglichkeit genutzt – und war erfolgreich. „Beinahe zu schnell“, wie sie lächelnd anmerkt.

    Ihr EU‐Projekt „SEE‐Risk“ wurde bereits bewilligt. Gemeinsam mit PartnerInnen aus Ungarn, der Slowakei, Bulgarien, Bosnien und Rumänien wird Papathoma‐Köhle die nächsten zweieinhalb Jahre einheitliche Standards für die Methoden zur Risikobewertung in dieser Region erarbeiten. „Es geht dabei um Gefahren, die durch den Klimawandel beeinflusst werden, wie Muren, Hangrutschungen und Unwetter.“ Dass ihre Forschung auch in der Praxis anwendbar ist, freut Papathoma‐Köhle besonders. Denn man müsse sich als ForscherIn immer wieder fragen „Wo ist mein Beitrag für diese Welt?“

    Ökologisch, urban und offen. Was es heißt mit Naturgefahren zu leben, weiß die gebürtige Athenerin nur allzu gut. „Als Kind habe ich oft Erdbeben erlebt. Griechenland ist sozusagen ein natürliches Laboratorium, da lernt man früh, wie wichtig es ist auf die Umwelt aufzupassen.“ Besonders naturverbunden sei sie trotzdem nicht, gibt die 39‐Jährige zu, sie sei mehr der urbane Typ, lebe gern in der Stadt und schätze es, in Wien mit dem Fahrrad unterwegs zu sein. „Das ist nicht nur stressfreier, mein ökologischer Fußabdruck ist so einfach kleiner“, freut sich die Naturwissenschafterin.

    Als Vorbild sieht die Geologin ihren Supervisor in England, weil er Leben und Wissenschaft trennen kann. „Er ist erfolgreich und hat trotzdem Spaß im  Leben!“ Diese Balance zu finden – auch zwischen ihren Rollen als Wissenschafterin und Mutter – ist für Papathoma‐Köhle die derzeit größte
    Herausforderung. Gemeinsam mit ihrem Mann, der selbst beruflich viel  unterwegs ist, gleicht sie Monat für Monat den Kalender ab. „Wenn wir einmal beide zugleich ins Ausland müssen, kommt meine Mama aus Griechenland oder die Schwiegermutter aus Tirol“, freut sie sich über die familiäre Unterstützung bei der Kinderbetreuung.

    Ihre wissenschaftliche Karriere würde Papathoma‐Köhle, die wie sie selbst sagt, aus einer gebildeten Familie stammt, gerne fortsetzen. Sie schätzt das universitäre Umfeld und die damit verbundene Arbeitsflexibilität. Auch die Kooperation und Kommunikation mit KollegInnen aus dem Ausland begeistern die Wissenschafterin. „Ich mag diesen ‚exchange of ideas‘, wenn jeder einen Teil des Puzzles einbringt und nach und nach ein gemeinsames Bild entsteht.“ Doch auch einem Wechsel in die Privatwirtschaft ist die 39‐Jährige nicht  abgeneigt. „Ich bin offen und vertraue meinem Bauchgefühl. Schauen wir was kommt!“

    Back to Research Grant 2011

    "Mein eigenes Ding"

    Mit dem „Back to Research Grant“ ermutigt das Dekanat der Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie weibliche Wissenschafterinnen, sich in einem männlich dominierten Forschungsfeld  mit eigenen Projektideen zu positionieren. 2011 wurde das Stipendium der Geologin Mag.a Dr.in Stephanie Neuhuber, MSc, zugesprochen.

    „Ich habe immer schon von meinem eigenen Projekt geträumt - quasi mein eigenes Ding“, freut sich Stephanie Neuhuber auf sechs Monate finanziell gesichertes Planen und Publizieren in Eigenregie. Sie möchte der Bildung von Protodolomiten im Schlamm des Neusiedler Sees auf die Spur  kommen, eines Minerals, das üblicherweise im Meer gebildet wird, aber nicht in Süßwasser vorkommt. Das Stipendium gibt der 35-jährigen Wissenschafterin die Chance, einen entsprechenden Forschungsantrag zu erarbeiten und beim FWF um Förderung einzureichen. Zudem hat sie Zeit Publikationen fertig zu stellen.

    Als Tochter einer Biologin und eines AHS-Lehrers für Deutsch und Geschichte pendelten  Stephanie Neuhubers Interessen stets zwischen einem natur- und einem humanwissenschaftlichen Pol. Dass ihr Kompass letztlich in Richtung Paläontologie wies, sei weniger dem erdgeschichtlich  dürftigen Biologieunterricht in der Schule zu verdanken, sondern ihrem Interesse an der Vergangenheit, bemerkt sie schmunzelnd, „selbst wenn diese im Fall der Erdwissenschaften sehr weit zurückliegt“. Am Institut für Geologie empfing die angehende Studentin 1993 eine familiäre Atmosphäre abseits der Massenuniversität: „Wir waren 13 StudienanfängerInnen. Die Sekretärin hat geschimpft, wenn ich bei eine Prüfung nicht schaffte.“ Aus dem heimatlichen Wien verabschiedete sich Stephanie Neuhuber für bislang zwei Auslandsaufenthalte: Als Erasmus-Stipendiatin studierte sie an der Universität Sheffield in Großbritannien und nach ihrer Sponsion zur Magistra der Geologie brach sie zu einem zweijährigen Aufenthalt in die USA auf, wo sie am Georgia Technology Institute mit dem Master of Science in Geochemie abschloss. Gut in Erinnerung ist ihr die anerkennende Reaktion der US-EinreisebeamtInnen: „Die waren beeindruckt, 'Wow, Sie studieren, das ist eine gute Uni!'. In Österreich wird Studieren ja meist nicht als Arbeit betrachtet.“ Mit einer Dissertation über die geochemische Information in Oberkreidesedimenten der Östlichen Alpen promovierte Stephanie Neuhuber ende 2008.

    Seit drei Jahren arbeitet sie im Rahmen drittmittel-geförderter Projekte. Im Moment ist sie in eine Forschungskooperation mit der OMV über die östliche Flyschzone des Wienerwalds eingebunden. Auch wenn die projektfinanzierten Post-Doc-Stellen zeitlich befristet sind, schätzt die zweifache Mutter deren flexible Arbeitszeiten. Die Vereinbarkeit ihrer Familie mit einem anspruchsvollen Job ist Stephanie Neuhuber und ihrem Mann wichtig - beide arbeiten Teilzeit, um sich auch den Söhnen, die noch im Kindergartenalter sind, zu widmen. Und so schaffte sie es, wenige Monate nach der Geburt ihres jüngeren Sohnes ihre Dissertation fertig zu stellen.

    Als Wermutstropfen empfindet Stephanie Neuhuber, dass bei drittmittel-finanzierten Aufträgen den ProjektmitarbeiterInnen kaum Zeit zum Publizieren bleibt, wodurch die Basis wissenschaftlicher Karrieren und die Grundlage internationaler Universitäts-Rankings zu kurz komme. „Die Universität sollte mit ihren privaten Partnern die Finanzierung der Publikationsphase aushandeln“, wünscht sich Stephanie Neuhuber mehr Unterstützung junger WissenschafterInnen.

    Als wichtige Unterstützung empfindet sie Gleichstellungsprogramme in der Naturwissenschaft. Denn während das Verhältnis männlicher und weiblicher Studierender und DissertantInnen bereits 50:50 beträgt, sind die fixen Stellen an ihrem Institut primär durch Männer besetzt. Doch gezielte Fördermaßnahmen für Wissenschafterinnen sorgen unter manchen männlichen Kollegen bisweilen für Neid. Obwohl sie Anreize zur Hebung der Präsenz von Frauen gerechtfertigt sieht, fühlt Stephanie Neuhuber „ein bisschen einen komischen Beigeschmack: Ich fühle mich fast verpflichtet, mich zu rechtfertigen. Es wird oft vergessen, dass Forschungsförderung für Frauen dazu dient den niedrigen Frauenanteil zu heben und nicht dazu Männern Forschungsgelder vorzuenthalten.“

     

    Network of Women in Academia at the Faculty of Earth Sciences, Geography and Astronomy
    University of Vienna
    Althanstrasse 14, UZA II
    A-1090 Wien
    Universität Wien | Universitätsring 1 | 1010 Wien | T +43-1-4277-0